Georg Nigl

Er in­ter­pre­tiert – und gibt An­lass zu In­ter­pre­ta­tio­nen. Der in Ös­ter­reich ge­bo­re­ne Sän­ger Georg Nigl ist mit sei­nem ver­zweig­ten Netz­werk zu Mu­si­kern und Kom­po­nis­ten ei­ne zen­tra­le Fi­gur im eu­ro­pä­i­schen Mu­sik­le­ben. Nicht nur mit dem be­freun­de­ten Wolfgang Rihm und Pascal Dusapin be­steht ei­ne en­ge Zu­sam­men­ar­beit, auch Friedrich Cerha, Georg Friedrich Haas, Wolfgang Mitterer, Olga Neuwirth und Mathias Pintscher schrie­ben Kom­po­si­tio­nen für Nigl, die er ur­auf­führ­te.

Der ehe­ma­li­ge So­pran­so­list der Wie­ner Sän­ger­knaben war nach sei­nen Stu­di­en an der Mu­sik­hoch­schu­le und am Kon­ser­va­to­ri­um in Wien, zu­letzt bei Hilde Zadek, rasch zu ei­nem der meist­be­schäf­tig­ten Sän­ger an den Opern- und The­a­ter­büh­nen in Eu­ro­pa auf­ge­stie­gen. Er trat an Opern­häu­sern wie dem Bol­schoi-The­a­ter Mos­kau (Russ­land), der Ber­li­ner, der Baye­ri­schen, der Ham­bur­gi­schen und der Wie­ner Staats­oper, der Na­tio­nal­oper Am­ster­dam (Nieder­lande), dem Opern­haus Zü­rich (Schweiz), dem Teatro La Fenice Ve­ne­dig (Italien), der Mai­län­der Sca­la (Italien), dem Teatro Real Ma­drid (Spa­ni­en) und dem Théâtre de la Monnaie in Brüs­sel (Bel­gi­en) so­wie bei Fes­ti­vals wie den Salz­bur­ger Fest­spie­len, dem Fes­ti­val in Aix-en-Pro­ven­ce (Frank­reich) und den Wie­ner so­wie der Ber­li­ner Fest­wo­chen auf.

Sein Kon­zert- und Re­zi­tal­re­per­toire um­fasst ein brei­tes Spek­trum vom Ba­rock über die Wie­ner Klas­sik bis zur zeit­ge­nös­si­schen Mu­sik. Sei­ne Ein­spie­lun­gen und DVD-Pro­duk­tio­nen für Alpha Classics – Out­here Mu­sic wur­den mit zahl­rei­chen Prei­sen aus­ge­zeich­net. Lie­der­aben­de führ­ten ihn in die be­deu­tends­ten Kon­zert­sä­le in Eu­ro­pa und Über­see. Er ist re­gel­mä­ßi­ger Gast bei den füh­ren­den Klang­kör­pern Eu­ro­pas, wie den Ber­li­ner und Münch­ner Phil­har­mo­ni­kern, dem Sym­pho­nie­or­ches­ter des Baye­ri­schen Rund­funks, dem Con­cert­ge­bouw Or­ches­ter Am­ster­dam und dem Or­ches­tre de Paris.

Bis 2017 lehr­te er als Pro­fes­sor an der Hoch­schu­le für Mu­sik und dar­stel­len­de Kunst in Stutt­gart (Deutsch­land). Hö­he­punk­te der letz­ten Zeit wa­ren u. a. die Ur­auf­füh­rung von Beat Furrers Violetter Schnee an der Ber­li­ner Staats­oper oder sein bei Pres­se und Pu­bli­kum ge­fei­er­ter Jakob Lenz, den er 2022 auch bei den Salz­bur­ger Fest­spie­len kon­zer­tant auf die Büh­ne brach­te. An der Wie­ner Staats­oper fei­er­te er zu­letzt gro­ße Er­fol­ge als Eisen­stein, in der Ti­tel­par­tie von Mon­te­ver­dis Orfeo, als Ulis­se (Il ritorno d’Ulisse in patria), Ne­krot­zar in Li­ge­tis Le Grand Macabre und Clov in Kurtágs Fin de partie.

Als Alberich (Das Rheingold) un­ter Sir Simon Rattle und als Eisen­stein an der Baye­ri­schen Staats­oper konn­te er er­neut sei­ne Viel­sei­tig­keit un­ter Be­weis stel­len. Beim Fes­ti­val in Aix-en-Pro­ven­ce war Georg Nigl 2023 als Don Alfonso in ei­ner Neu­pro­duk­tion von Così fan tutte zu er­le­ben, ei­ne Par­tie, die er 2024 am Théâtre du Châtelet Pa­ris (Frank­reich) wie­der­auf­nahm.

Zu Os­tern 2025 war er erst­mals als Kling­sor in ei­ner Neu­pro­duk­tion von Parsifal bei den Ti­ro­ler Fest­spie­len in Erl (Ös­ter­reich) zu er­le­ben, fer­ner mit Hen­zes Das Floß der Medusa bei den Salz­bur­ger Fest­spie­len 2025. Mit den Nacht­musiken – ei­nem selbst kon­zi­pier­ten Se­re­na­den-Zy­klus – sorg­te Georg Nigl seit 2023 für High­lights der Salz­bur­ger Fest­spie­le.

Die Spiel­zeit 2025/26 um­fasst u. a. wie­der Clov und Ne­krot­zar so­wie erst­mals Alberich in Wag­ners Ring des Nibelungen an der Wie­ner Staats­oper, au­ßer­dem wird er in der Ur­auf­füh­rung von Olga Neu­wirths Monster’s Paradise an der Ham­bur­gi­schen Staats­oper und der Zü­ri­cher Oper mit­wir­ken.

Georg Nigl war »Sän­ger des Jah­res 2015« und er­hielt zu­letzt den »Jah­res­preis der Deut­schen Schall­plat­ten­kri­tik 2021« und den »Ös­ter­rei­chi­schen Mu­sik­the­a­ter­preis« 2025.